Meine aktuellen Erfahrungen mit dem Hermes Germany GmbH Paketdienst – Ein Trauerspiel in 3 Akten

Akt 1: Ich bestelle, Hermes liefert (nicht/irgendwann/später/vielleicht)
Ich bestelle des Öfteren bei einem großen Online-Händler, mal größere Dinge, mal nur etwas kleines. In diesem Fall nur ein Strom-Verlängerungskabel von einem auf drei Eurostecker. Kommt nicht ganz so häufig vor das Format, darum hatte ich mir den Weg in den örtlichen Baumarkt gespart.
Also flugs bestellt, und auf den Versand gewartet. Als die Bestätigung kam schaut man ja immer wann das Paket kommt, und wer es liefern wird. Ich hatte natürlich das große Los gezogen: Hermes.

Bislang hatte ich nur wenige gute Erfahrungen gemacht. Durchaus üblich, dass in der Vergangenheit Pakete gerne noch um 21.30 Uhr geliefert wurden oder auch schon mal um 22.30 Uhr noch im Briefkasten landeten wenn sie denn klein genug waren. Dies war allerdings in Köln, und ich hatte gehofft hier in OWL wären die Fahrer evtl. nicht ganz so überlastet. Aber weit gefehlt, ich wurde natürlich nicht enttäuscht.

Die geplante Zustellung war am 25.08.17, man sorgt also dafür das auch jemand zuhause um das Paket anzunehmen. Da Hermes ja leider nicht in der Lage ist auch nur ansatzweise ein Zeitfenster für eine Lieferung anzugeben ist es also immer ein kleines Glücksspiel. Nun gut, jedenfalls wartete ich, und wartete, und wartete… was nicht kam war der Hermes Lieferdienst. Da ich späte Lieferungen ja kenne war ich also noch frohen Mutes und hoffte… Gut, irgendwann gibt man dann auf, auch wenn bis in die Nacht hinein der Status auch weiterhin auf „Die Sendung befindet sich in der Zustellung“ stand. Das letzte Mal schaute ich dann gegen 0.30 Uhr auf die App, und siehe da, angeblich war gegen 19.01 Uhr jemand da, der mich nicht angetroffen hat… Schau an. Um 19.01 Uhr saß ich beim essen, 2m Luftlinie von der Türklingel entfernt… Ein Schelm wer böses dabei denkt. Gut denke ich, wenn jemand da war gibt’s ja bestimmt eine Karte im Kasten, denn in den FAQ auf der Hermes-Homepages steht ja „Sollte der Zusteller Sie nicht antreffen […] hinterlässt er eine Benachrichtigungskarte mit entsprechenden Informationen in Ihrem Briefkasten.“. Ich also zum Kasten, einzig eine Karte konnte ich leider nicht finden… Nicht das ich überhaupt damit gerechnet hätte, aber es geschehen ja ab und an noch Zeichen und Wunder.
Dazu sei noch gesagt das ich in einem 9-Parteien Haus mit vielen älteren Bewohnern wohne, und immer fast alle da sind, eine Abgabe beim Nachbarn wäre da also durchaus drin gewesen. Da mich ein Hermes-Bote auch schon mal gefragt hat ob ich ein Paket annehmen kann, ist das also durchaus möglich es abzugeben.

Akt 2: eMail vom „Kundendienst“
Verärgert habe ich erst einmal beim großen Online-Händler meinem Ärger Luft gemacht, und natürlich auch bei Hermes.
Die Antwort kam am nächsten Morgen. War die Antwort von Amazon immerhin noch von einem freundlichen (ich vermute) Inder in schlecht lesbarem Deutsch verfasst, der mir die (schon übliche) 1-Monat-Gratis-Verlängerung meiner Prime-Mitgliedschaft bestätige und das noch weiter bearbeitet wollte, fiel die Antwort von Hermes doch deutlich spartanischer aus… 6 Zeilen nichtssagender Textbausteine, angeführt von der Anrede „Sehr geehrte Frau Klausner…“.
„geehrte Frau“? – Liebe Frau C. vom Kundendienst Hermes Germany GmbH in Hamburg, da haben Sie sich aber wirklich Mühe gegeben beim zusammenklicken der eMail-Bausteine. Man könnte ihnen fast glauben das sie ernst meinen was ihnen ihr System da an Text vorgibt.
Ich möchte anmerken, eine ganz schwache Leistung war das. Wenn mein Dienst am Kunden so aussehen würde wie ihr „Kundendienst“ wäre ich pleite. Das ihr Textbaustein sich freut wenn ich Hermes als Kunde treu bleibe verstehe ich, leider habe ich keinen Einfluss darauf mit wem A. die Pakete versendet, sonst würde nicht ein einziges Paket mehr über ihren „Dienst“ verschickt.

Akt 3: Die „Zustellung“
Am nächsten Morgen – der Ärger war größtenteils verflogen – erwartete ich die Lieferung für den heutigen Tag. Und wartete… Gegen 15.00 Uhr beschloss ich dann das Paket seinem Schicksal zu überlassen und nicht den ganzen Samstag in der Wohnung zu hocken. Von unterwegs verfolgte ich ab und an gebannt den Status der Zustellung, auch wenn mir klar war, dass, egal was dort steht, dies nicht unbedingt auch den Tatsachen entsprechen musste. Es vergingen die Stunden, bis sich die Anzeige plötzlich in „Die Sendung wurde zugestellt“ änderte. Ich wurde nervös. Wurde es beim Nachbarn abgegeben? Vor die Tür gelegt? War es überhaupt da…? Ich fuhr also irgendwann heim, und traf ca. 90 Minuten nach der Zustellung vor der Haustür ein. Aus dem Briefkasten verhöhnte mich ein kleines, unscheinbares Paket, die flache Hälfte im Kasten, die andere, die nicht hinein gepasst hatte, gut sicht-, erreich- und stehlbar für jeden, außerhalb. Gut, immerhin „zugestellt“ dachte ich. Wenn wirklich jemand gestern versucht hätte das Paket zuzustellen, hätte das ja auch schon so sein können, ich vermute also mal Überlastung oder Unlust des Zustellers beim zustellen oder wenigstens Karte ausfüllen. Nichts desto trotz, eine vernünftige Zustellung sieht doch nun wirklich anders aus. Es ist ok wenn es ganz in den Kasten passt, ansonsten wieder mitnehmen oder beim Nachbarn abgeben. Halb draußen hängen lassen so das jeder zugreifen kann ist wirklich keine Glanzleistung.

Fazit:
Eine Zustellung per Hermes erweist sich (jedenfalls bei mir und trotz Umzug) auch weiterhin als reines Glückspiel, sei es die Uhrzeit, der Tag, oder die Zustellung an sich.

Schade das die Hermes Germany GmbH offenbar auf Facebook nicht offiziell vertreten ist, aber ich denke die wissen schon warum…